Wenn der Frühling wieder blüht

MV Stadtkapelle bringt schwungvolle Melodien ins Lutherhaus

(aw). Die Spuren des Frühlings fühlt und sieht man nun überall, die Sonne bringt Knospen, Blüten und Frühlingsblüher rasant hervor. Trotz des sonnigen Nachmittags konnte Reiner Vierling, der Organisator und Moderator des Frühjahrskonzertes des Musikvereins Stadtkapelle Schwetzingen e.V., sich am Sonntagnachmittag über einen gefüllten Lutherhaus- Saal freuen  und dort zahlreiche Gäste der Stadt, der Kirche und viele Musikinteressierte begrüßen. Solistisch betrat Mira Dimitrov, Violine die Bühne und die SchwetSingers unterstützten in bewährter Verbundenheit das Konzert.

Zuerst stellte sich jedoch die "Crazy Bläser Company“ – CBC vor. Dahinter steckt das Nachwuchsensemble des Musikvereins unter der musikalischen Leitung von Theresa Holder. „Let's Rock“ und „Fernando“ von ABBA klappten im 4/4-Takt schon recht gut. Mit „Smoke on the Water“ von Deep Purple, das die Gruppe seinerzeit in die Hall of Fame gebracht hat, wurde es rhythmisch mitreißender, woran der junge Schlagzeuger Lenny Hauck nicht unerheblichen Anteil hatte.

Eine Uraufführung, eine kompositorische Arbeit des Dirigenten und Musikpädagogen Manuel P. Grund, ließ aufhorchen. Ein australisches Abendlied, dessen ursprüngliche Laute er  nachempfunden und mit Rasseln, Trommel, Xylophon und Stimmen experimentell umgesetzt hat. Die Sängerinnen und Sänger der SchwetSingers fühlten sich ein und intonisierten differenziert und variabel in Intensität und Lautstärke.

Ein Arsenal an Tönen

Danach füllte sich die Bühne mit den Instrumentalisten der Stadtkapelle und diese stimmten zuerst den Konzertmarsch „Arsenal“ von Jan van der Roost an: Der große Klangkörper füllte den Saal mit Tönen. Ein Potpourri mit den Liedern der West-Side-Story brachte danach musikalisch ausgefeilt und harmonisch die moderne Version von Romeo und Julia auf die Bühne. Schnell war klar: das Orchester des Musikvereins hatte in seinem Können und seiner Sicherheit in nichts nachgelassen, der Winterschlaf war vorüber! Dirigent Manuel Grund hatte mit seinem Orchester alles bestens einstudiert. Zwei Stücke, die „Serenata Sentimentale“ von Enrico Toselli, arrangiert für Orchester und Violine und der berühmte „Hummelflug“ von Nikolai Rimsky-Korsakow gaben der italienisch-bulgarischen Solistin Mira Dimitrov die Gelegenheit, das Schwetzinger Publikum von ihrem virtuosen Können zu überzeugen. Seit 2009 lebt und arbeitet sie in Würzburg und studiert dort an der Hochschule für Musik.

Bewährte Zusammenarbeit

Nach dem großartigen Erfolg des Schlosskonzertes im November 2016 im Rokokotheater war eine weitere Zusammenarbeit des Musikvereins und der SchwetSingers vom Sängerbund Schwetzingen ein Wunsch von beiden Seiten. Mehrere Potpourris zur Musik von „Forrest  Gump“, der Filmmusik „For Morricone“ und die berühmte „Bohemian Rhapsody“ von Queen  waren ohrgängige Stücke, die von Orchester und Chor voluminös und meisterlich dargeboten wurden. Wer kennt nicht die Filmmusiken des größten italienischen Soundtrack- Komponisten Ennio Morricone, der für sein Lebenswerk bereits einen Oscar bekam? Und so hörte man manchen Besucher mitsummen zu den berühmten Westernmelodien wie z.B.  „Spiel mir das Lied vom Tod“. Die berühmte Pop-Ballade von Queen, die drei Stilrichtungen vereint, nämlich Ballade, Oper und Rock´n Roll´und Queen seinerzeit zum Durchbruch verhalf, war ebenfalls bestens arrangiert und wurde von Chor und Orchester zum monumentalen Gesamtwerk  umgesetzt.

Von Phantomen und Löwen

Ein Meisterwerk der Musical- Szene ist „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber. Der Musikverein zog alle Effekt-Register um auch dieses Potpourri gekonnt darzustellen. Nach meisterlich gespielter Musik aller Register gellten ein markerschütternder Schrei oder ein Glockenspiel durch das Lutherhaus und machten das Stück perfekt plastisch. Bevor zum Schlusslied Orchester und Chor nochmals vereint auf der Bühne standen, sprach Reiner Vierling an alle Mitwirkenden seinen Dank aus und verteilte Geschenke als Anerkennung. Er bedankte sich besonders beim Dirigenten Manuel Grund, bei der Chorleiterin des Sängerbundes, Elena Spitzner, und bei vielen einzelnen Mitgliedern des Orchesters, die an diesem Abend besondere Aufgaben hatten. Mit dem Dauerbrenner „König der Löwen“ sangen sich die SchwetSingers dann zum Finale endgültig in die Herzen der Zuschauer, sie boten mit den Highlights dieser Filmmusik nicht nur akustisch bekannte Melodien sondern durch ihre Kostümierung auch optisch ein wunderbar lebendiges Bild im Hintergrund zum Orchester, aufgelockert durch Einlagen vor der Bühne und beim Publikum.

Das „Badener Lied“, von den Zuschauern im Stehen mit Inbrunst gesungen, war ein würdevoller Abschied dieses denkwürdigen Konzertes, das sicher in die Vereinsgeschichte eingehen wird.

© Schwetzinger Woche, Mittwoch, 29.04.2017 / Autor: (aw)

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